Kommt mit auf Entdeckungsreise mit dem NVV Oberkulm:
Vom Hochstamm-Obstgarten zum Waldgarten nach Permakultur und weiter zur faszinierenden Magerwiese mit seltener Artenvielfalt.
Samtag 14. Juni 2025, von 09:00 bis 11:00 Uhr, Dyshofweg 3, Oberkulm
Jahrgangswald für die Neugeborenen 2024 gepflanzt.
Am Samstag, 5. April 2025, fand zum 28. Mal die Bäumlipflanzaktion des Natur- und Vogelschutzvereins Oberkulm (NVVO) sowie des Gemeindeforstamtes statt. Für die im Jahr 2024 geborenen Kinder wurde ein Stück Wald gepflanzt – bei herrlich sonnigem Frühlingswetter.
Um 13.30 Uhr trafen sich bei der Sägerei Hachen knapp 70 Personen zum Bäumlipflanzen. Neben den elf Neugeborenen mit ihren Eltern nahmen auch Geschwister, Grosseltern, Paten, Bekannte, Förster Urs Wunderlin sowie der Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins mit seinen Helferinnen und Helfern teil.
Co-Präsidentin Martina Müller begrüsste die Anwesenden, bevor der Spaziergang ins Pflanzgebiet im Chapf begann. Sie stellte den Natur- und Vogelschutzverein kurz vor und empfahl das Jahresprogramm zum Mitmachen. Interessierte für die Mitarbeit im Vorstand sind jederzeit herzlich willkommen. Besonders beliebt ist der Treffpunkt in der Semmlenhütte, die jeweils am ersten Sonntag im Monat von 11 bis 16 Uhr geöffnet ist.
Informationen von Förster Urs Wunderlin
Förster Wunderlin stellte das Forstamt und sein Team vor und informierte die Teilnehmenden über den Oberkulmer Wald. Für den Jahrgang 2024 entschied er sich 200 Linden zu pflanzen: Die „wärmeliebende Linde stehe für Friede und Gerechtigkeit“. Wie jedes Jahr wurde nicht pro Kind ein einzelner Baum gepflanzt, sondern ein ganzer Jahrgangswald angelegt. Ein graviertes Metallschild auf einem Holzpfosten erinnert künftig an den Pflanztag.
Nach der Einführung legten alle tatkräftig los: Mütter und Väter pflanzten gemeinsam Bäume für ihre Jüngsten. Unterstützt von Grosseltern, Göttis und Gottis wurden jeweils zwei Pfähle eingeschlagen, um die jungen Bäumchen mit einem Schutznetz vor neugierigen Rehen zu sichern. Auch die älteren Geschwister waren mit Begeisterung dabei und halfen eifrig mit.
Wurst, Brot und Gemeinschaft
Nach getaner Arbeit liessen die Anwesenden den Nachmittag bei Wurst, Brot und einem feinen Kuchenbuffet, vorbereitet vom Vorstand und seinen Helfern, gemütlich ausklingen. Die Eltern nutzten die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen – ein gelungener Anlass, um das Leben der Neugeborenen zu feiern und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zur Umwelt zu leisten.
Wenn neue invasive Arten zu grossen Problemen führen
Zum Auftakt der jährlichen Generalversammlung des Natur- und Vogelschutzvereins Oberkulm luden die beiden Vize-Präsidentinnen Lilo Lochmann und Martina Müller zu einem informativen Vortrag über Neobiota ein.
Vor über 70 interessierten grossen und kleinen Zuhörerinnen und Zuhörern hielt Lisa Burger am vergangenen Freitag in der Aula Oberkulm einen aufschlussreichen Vortrag über invasive Neobiota im Aargau. Die Expertin der kantonalen Koordinationsstelle berichtete über die rasante Ausbreitung der gebietsfremden Pflanzen und Tiere, welche eine ernste Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht darstellen. Ohne natürliche Feinde oder Krankheitserreger können sie sich ungehindert vermehren, was nicht nur die heimische Flora und Fauna gefährdet, sondern auch wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden verursacht.
Pflanzen ausser Kontrolle
Invasive Neophyten wie der Japanknöterich, das drüsige Springkraut oder der Riesenbärenklau verdrängen einheimische Pflanzenarten und verändern ganze Ökosysteme. Besonders problematisch ist, dass sich viele dieser Pflanzen durch Samen oder unterirdische Wurzelsysteme extrem schnell ausbreiten. Die Bekämpfung ist aufwendig und erfordert langfristige Maßnahmen, da eine dauerhafte Entfernung oft mehrere Jahre intensiver Nachkontrollen benötigt.
Tierische Eindringlinge auf dem Vormarsch
Auch invasive Tiere, sogenannte Neozoen, bereiten zunehmend Probleme. Waschbären, ursprünglich für die Pelzindustrie nach Europa gebracht, vermehren sich unkontrolliert und verdrängen einheimische Arten. Die asiatische Tigermücke, die potenziell Krankheitserreger übertragen kann, breitet sich aufgrund des Klimawandels zunehmend in der Schweiz aus. Ebenfalls besorgniserregend ist die asiatische Hornisse, die vor allem Wild- und Honigbienen bedroht und sich durch ihre versteckten Neststandorte nur schwer bekämpfen lässt.
Erfolgreiche Massnahmen in Oberkulm
Die Koordinationsstelle Neobiota Liebegg und lokale Behörden setzen auf gezielte Massnahmen zur Eindämmung. Dazu gehören Prävention, Früherkennung und koordinierte Bekämpfung. Seit September 2024 gilt in der Schweiz ein Inverkehrbringungsverbot für bestimmte invasive Pflanzen wie den Sommerflieder oder den Kirschlorbeer.
Ein positives Beispiel für erfolgreiche Bekämpfung liefert die Gemeinde Oberkulm. Hier werden bereits seit 2006 vorbildliche Massnahmen umgesetzt. Dank Urs Wunderlin, der lokalen Neophyten-Ansprechperson und der Unterstützung des Gemeinderats sowie der Zusammenarbeit mit Bauamt und Forst konnte die Verbreitung invasiver Pflanzen in der Region bereits erfolgreich eingedämmt werden. Dies ist nur möglich nur regelmässige Kontrollen, das sofortige Entfernen problematischer Pflanzen und eine sorgfältige Kartierung.
Die Bevölkerung kann aktiv mithelfen, indem sie Neophyten aus ihren Gärtnen entfernt, damit sich diese nicht unkontrolliert in die Nachbarschaft und in natürliche Lebensräume ausbreiten. Hierfür können kostenlose «Neophyten-Säcke» bei der Sammelstelle im Werkhof Oberkulm bezogen werden. Auch besteht die Möglichkeit Neophyten in normalen Kehrichtsäcken dort abzugeben. Zudem wird dazu aufgerufen, verdächtige Funde von Tigermücken oder asiatischen Hornissen zu melden.
Die Bekämpfung invasiver Arten bleibt eine langfristige Herausforderung. Doch mit gemeinsamer Anstrengung und wachsendem Bewusstsein lässt sich ihre weitere Ausbreitung eindämmen. Weitere Informationen und Meldeplattformen sind auf der Webseite des Vereins zu finden: https://www.ag.ch/de/themen/neobiota
Im Anschluss an den Vortrag fand die Generalversammlung statt. Das Protokoll kann über den Link unten heruntergeladen werden.
Denise Wunderlin bewirtet kleine und grosse Gäste von 11 bis 16 Uhr. Getränke und Glut sind vorhanden, Verpflegung muss mitgebracht werden.